Biotoppflege Gelbbauchunken

Gelbbauchunke (Bombina variegata) / Foto: Christoph Bosch
Gelbbauchunke (Bombina variegata) / Foto: Christoph Bosch

 

 Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) wird in der nationalen Roten Liste Deutschlands in der Kategorie 2 als „stark gefährdet“ gelistet. Während sie als ausgestorben in Sachsen und Sachsen-Anhalt gilt, ist sie gleich in drei Bundesländern (NI, NW und TH) „vom Aussterben bedroht“.

 

Umso erfreulicher daher, dass in unserem Kreisgebiet ein relativ sicheres Vorkommen im Alftal existiert, nicht zuletzt durch die über 30-jährige Pflege durch Mitglieder des NABU OG Region Bernkastel-Wittlich und auch nicht organisierten Helfern:innen.

 

Schon seit langer Zeit kümmert sich NABU-Mitglied Peter Kampka  um die Gelbbauchpopulation im Kondelwald. Schon früh im Jahr ist es erforderlich die Umgebung der  Mini-Teiche von Gestrüpp und Ästen zu befreien. Auch die Teiche selbst müssen zur Eiablage der Gelbbauchunken frei von Bewuchs sein. Bei ca. 100 Teichen jede Menge Arbeit, die sich aber lohnt, wenn man im Frühjahr sieht, wie sich zahlreiche Unken ansiedeln und vermehren. 

 

Der Karnevalssamstag und der darauf folgende Samstag haben sich als Termine für die Pflege der Biotope etabliert. Mit Hilfe von Schaufeln, Rechen,  Gabeln, Freischneidern und Astscheren an werden die ca. 60 Kleintümpel, teils natürlich, teils als Folientümpel, freigeschnitten und entschlammt. Ob jung oder alt, männlich oder weiblich, Kind oder Erwachsener: alle sind herzlich eingeladen, und viele Helfer:innen unterstützen die Aktion seit Jahren regelmäßig.

 

Da zu dieser frühen Jahreszeit noch keine Unken zu sehen sind, besteht die Möglichkeit im späteren Frühjahr an einer kleinen Exkursion zu den Unkenbiotopen teilzunehmen. Der Termin wird rechtzeitig unter den aktuellen Nachrichten auf der Startseite bekannt gegeben.

 


Neues Gelbbauchunken Biotop in Platten

Foto: H. Mager
Foto: H. Mager

Seit Mai 2023 erschließt der NABU Bernkastel-Wittlich auf einem Plattener Kiesgrubengelände neue Lebensräume für Gelbbauchunken. Eine Population von Gelbbauchunken ist im Randbereich der Kiesgrube nachgewiesen. Unken Experte Peter Kampka vom AK Gelbbauchunken des NABU zeigte sich sehr zuversichtlich, was die Förderung von Gelbbauchunken und der Sicherung des Vorkommens auf dem Gelände angeht Die Voraussetzungen von Magerrasen mit entsprechenden stehenden Wasserflächen seien geradezu ideal. Der Nabu wird die Bereiche in naher Zukunft entsprechend sichern und weitere Tümpel anlegen bzw bestehende vertiefen.

Neben neuen Naturmulden sollen vor allem zwei Folientümpel und sechs 90-L-Bütten dafür sorgen, dass Gelbbauchunken und auch Kreuzkröten dort verlässliche Reproduktionsgewässer vorfinden.

 

Wir bedanken uns bei Herrn Jaax und der Firma Bandemer für die sehr gute, freundschaftliche Zusammenarbeit.